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Heimathaus steht in Capelle

Serie: Ein großzügiger Sponsor, ein begeisterter Architekt und fleißige Vereinsmitglieder

CAPELLE. Das Heimathaus in Capelle ist heute ein fester Bestandteil im Wirken des Heimatvereins. Viele Veranstaltungen finden dort statt. Vor zehn Jahren kaufte der Heimatverein die ehemalige Gaststätte. Hier der Artikel, den wir vor zehn Jahren dazu veröffentlicht hatten.

Der Kauf von Haus Steffens ist perfekt. Seit dem 1. Oktober ist der Heimatverein Nordkirchen Eigentümer der ehemaligen Gaststätte an der Capeller Pfarrkirche St. Dionysius. Ein großzügiger Sponsor habe das Haus und das Grundstück bezahlt, berichtet der Vorsitzende Erhard Huppert im Gespräch mit unserer Zeitung. „Ein Bürger unserer Gemeinde Nordkirchen“ – mehr möchte er nicht verraten.

„Anfang des kommenden Jahres werden wir mit den Arbeiten beginnen.“ Dann will der Heimatverein überwiegend in Eigenleistung die ehemalige Gaststätte zu einem Heimathaus umbauen. Der auf die Renovierung alter Gebäude spezialisierte Architekt Klaus Schulze habe die Pläne ausgearbeitet, erzählt Huppert. Der Warburger Architekt, der einige Jahre in Capelle gewohnt habe, sei von dem Gebäude ganz begeistert gewesen.

Restaurierung

Die Heimatvereinsmitglieder beginnen mit den Restaurierungsarbeiten im Parterre und ersten Stock des Wohntraktes. Unter anderem erneuern sie die Böden, bauen eine Heizung und einen Kamin ein. Huppert: „Der Saal bleibt erst einmal wie er ist. Er kann schon benutzt werden.“ Vor zwei, drei Wochen habe die Tanzgruppe des Heimatvereins bereits dort geübt.

Noch ungeklärt ist, was mit den Fenstern geschieht. Da der Heimatverein die historische Vorderfront erhalten möchte, würde er auch gern die alten Fenster restaurieren. Doch fraglich sei es, ob sie an die heutigen Bedürfnisse angepasst werden können, so Huppert.

Die Renovierungskosten trägt der Verein über Spenden und durch den Verkauf des Heimatkalenders. Im kommenden Jahr will er bei der NRW-Stiftung einen Förderantrag stellen.

Vielfältige Nutzung

Wegen der knappen Kasse werde die Gemeinde keinen finanziellen Beitrag leisten, teilt Huppert mit. Dafür habe die Verwaltung „alle mögliche Unterstützung zugesagt.“

Der Heimatverein möchte das Haus Steffens vielfältig nutzen. So sollen dort Versammlungen, Herdfeuerabende in Plattdeutsch, Doppelkopf- oder Skatabende stattfinden. Geplant sind auch Arbeitsgemeinschaften wie Stick- oder Plattdeutsch-AGs.

Im Obergeschoss möchte der Verein ein Archiv einrichten. „Der Saal bietet sich für Film- und Diavorführungen an“, sagt Huppert, oder für Ausstellungen und die Vorführung alter Berufe.

In Betrieb nehmen möchte der Heimatverein Haus Steffens im Herbst des kommenden Jahres.

Diesen Artikel schrieb der ehemalige RN-Redakteur Heiko Kalweit.

 

„Es ist alles sehr schön geworden“

Ehemaliger Vorsitzender des Heimatvereins zieht Bilanz der Übernahme des Heimathauses

 

Originalansicht

CAPELLE. Zehn Jahre nachdem der Heimatverein das Haus Steffens übernommen hat, ist der damalige Vorsitzende Erhard Huppert zufrieden mit dem Ergebnis.

Oder besser gesagt: „Ich bin mehr als zufrieden.“ Das Heimathaus Capelle, in das der Heimatverein Tausende von Stunden investiert hat, sei „sehr sehr gut“ geworden. Auch, dass die Gebäudefassade erhalten wurde, „so wie sie jahrzehntelang war“, begeistere ihn.

Und wo Erhard Huppert gerade dabei ist, sich in Begeisterung zu reden, macht er gleich weiter: „Das Schöne ist ja auch, dass das Haus angenommen wird.“ Von der Bevölkerung vor allem für Feiern. Der Heimatverein Nordkirchen selber nutze das Haus natürlich auch. Als Beispiel nennt Erhard Huppert die regelmäßigen Klönabende. „Die sind ein bisschen unter meiner Regie entstanden. Wir sitzen am offenen Kamin und hören plattdeutsche Lieder und Vorträge.“ Was vor zehn Jahren eigentlich nicht geplant war, sei das kleine Museum, das der Heimatverein im Heimathaus eingerichtet habe.

Allein schon durch die Klönabende zählt Erhard Huppert zu den regelmäßigen Besuchern des Heimathauses. Ansonsten macht er sehr häufig Werbung für das Heimathaus. Wenn er nämlich als Kiepenkerl unterwegs ist und sich mit anderen Kiepenkerlen trifft.